[Rezension] Zum Abtauchen und Wegträumen: Kerstin Gier Silber – Das erste Buch der Träume

IMG_2198[Rezension] Zum Abtauchen und Wegträumen: Kerstin Gier Silber – Das erste Buch der Träume

Silber ist das erste Buch der Träume, der Anfang der Silber-Trilogie. Für mich ist es außerdem das erste Buch von Kerstin Gier, was ich lese. Das Thema luzides Träumen und die Psychologie, die allem zugrunde liegt, interessiert mich seit jeher. Ein Glück, dass Frau Gier wundervoll kreativ viele Infos verwob. Ist die Edelstein-Trilogie auch so gut?!

Familie Silber auf der Suche nach einem Zuhause

Als Scheidungskinder haben Liv und Mia Silber keine Wahl: Wo ihre Mutter einen Lehrauftrag annimmt, dort ziehen sie hin. Wie oft waren sie bereits umgezogen? Liv ist des Zählens müde. Nun denn, ein neuer erster Tag in einer unbekannten Schule. Ob Ernest Spencer, der neue Freund ihrer Mutter, was taugt?

Das neue Patchwork-Familienleben

In London angekommen, geht alles schief: Eine spontane Planänderung ihrer Mutter und Ernest macht aus den Scheidungskindern eine von allen Seiten unerwünschte Patchworkfamilie: Grayson und Florence, Ernests Kindern, müssen ihren Platz jetzt mit Liv und Mia teilen. Und Liv verzweifelt: Vielleicht werden sie niemals irgendwo „zuhause“ ankommen.

„Zuhause ist da, wo deine Bücher sind“, sagt Mama.

Von schlimmen Träumen und bösen Buben

Dazu träumt Liv nachts schlecht. Plötzlich steht sie auf einem Friedhof bei Nacht, umgeben von der Teenykreisch-Boygroup ihrer neuen Schule: Grayson, ihrem neuen großen Bruder, Henry, dem Pampelmusenjungen, Arthur mit den Engelslocken und Rasierspaß-Ken Jesper. Am nächsten Tag in der Schule wird alles noch mysteriöser: Wieso erinnern sich die Jungs an ihren Traum?

Unterhaltsame Charaktere

Der Einblick in Livs RL- und Traumwelt war erfrischend und unterhaltsam. Die vielen kleinen Ideen und Details machen das Buch sehr rund: Secrecys Blog mit den Klatschnews der Schule, das Basketball-Schulteam Frognal Flames. Der Traumkorridor mit den verschiedenen Türen, allen voran der grünen Tür mit dem Echsenhandgriff.
Die Charaktere sind verrückt: Mia und Lotti sind wirklich toll, mein Highlight war aber „Geh ruhig feiern, Maus“-Mama.

Nächtliche Traumwanderung

Kerstin Giers „Silber“ hat mich vor allem durch die umfassende Aufarbeitung der Traumthematik überzeugt: So geht es in vielen Nebenpassagen um die Psychologie hinter den Träumen: Um Symbolik, C.G. Jungs Archetypen [Wiki hier] und luzides Träumen [Wiki da]. Außerdem zitiert sie alt-britische Literatur, Sherlock Holmes, und fasst sowohl Recherche, als auch Zitate nahtlos-verspielt in die Story ein. Respekt! Als Mitschreiberin-und-später-Googlerin find ich sowas klasse. – Da kann man noch was lernen!

Schweigen heißt Träumen und Silber ist Gold

„Silber – Das erste Buch der Träume“ ist mit Sicherheit nicht das letzte Buch von Frau Gier, was ich lese! Teenykreischboys bringen mich nur leider dazu, als nächstes erstmal eine schöne Dystopie lesen zu wollen. Ob ich Silber 2 vor dem 08.10.2015 noch schaffe, weiß ich nicht. Am 08. Oktober erscheint Silber – Das dritte Buch der Träume, das Finale der Trilogie.

Stern4


[Übersicht] Kerstin Gier: Silber-Trilogie

1. Das erste Buch der Träume [Rezension oben]  [Bestellen?]
2. Das zweite Buch der Träume [bald: Rezension] [Bestellen?]
3. Das dritte Buch der Träume (erscheint am 08.10.2015) [Vorbestellen?]


Silber - Das erste Buch der Träume Book Cover Silber - Das erste Buch der Träume
Silber-Trilogie
Kerstin Gier
Jugendbuch
Fischer
18.06.2013
Hardcover
416

Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil … Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet.
Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett.
Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen, ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen …

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