[Mein Lesemonat] Januar 2016 – Augenknurren, Lesehunger und Buchdampf!
Hallo, Freunde
Mensch, hatte ich im Januar … Augenknurren? Lesehunger? Buchdampf?
Wie schon im [Bloggerjahr 2016] erwähnt, habe ich Anfang des Monats die sechsteilige „Per Anhalter durch die Galaxis“-Trilogie von Douglas Adams begonnen.
Nachdem Arthur Dents Haus mitsamt der Erde der intergalaktischen Abrissbirne der Vogonen zum Opfer fiel, ist er nun obdachlos. Nur seinem Freund Ford Prefect, selbst außerirdischer Herkunft, verdankt er sein Leben: Mittels dessen Anhalter-Daumen gelang ihnen die Flucht. Nun geht es quer durchs All, auf den Spuren des Reiseführers „Per Anhalter durch die Galaxis“, mit dem man für unter 30 Altair-Dollar die Wunder des Weltalls entdecken kann… Dem ersten Band fehlte mir das Roadtrip-Feeling, was ich einem Roman, in dem jede Formulierung und jeder Satz so kunstvoll an der Grenze zwischen Tief- und Stumpfsinn herumgeführt wurde (stets auf der richtigen Seite!), gerne verzeihe. Die nächsten Bände machen es noch besser, ich find sie grandios!
Es folgte der sechste Teil von Karl Olsbergs „Das Dorf“-Minecraft-Reihe: „Die Rache des Endermans“. Ein tolles Kinderbuch, das die Flüchtlingsproblematik clever vor Augen führt, beide Seiten zu Wort kommen lässt und zum Nachdenken anregt: Über Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz. Die Reihe ist erwachsen geworden und kindgerecht geblieben.
Die Eleria-Trilogie der Wiener Autorin Ursula Poznanski entführte mich in eine dystopische Zukunft in Neu-Deutschland.
Sphären heißen die Glaskugeln, in denen die privilegierten Studenten der Akademie leben. Dort lernen sie, das Wissen der Menschheit zu bewahren, und die Grundsteine für eine neue Zivilisation zu legen. Außerhalb der Kuppeln leben die Clans, dem Schnee und Hunger ausgeliefert, den der Ausbruch hinterließ. Ria ist Platz 7 der Reihung, ihr Freund Aureljo führt die Reihung an. Doch dann werden sie verraten… und müssen fliehen.
Besonders gut gefallen hat mir Rias Perspektive: Als zukünftige Sprecherin des Sphärenbundes ist Kommunikation ihre Stärke. Sie liest Menschen, wie andere ein Buch. Sie achtet auf Details, und erlebt die Welt draußen zum ersten Mal. (Teilweise erinnerten mich die Sphären an das Institut aus Fallout 4.) Eine starke Dystopie, die mit „Die Verratenen“ begann.
Skulduggery Pleasant vom irischen Autoren Derek Landy ist eine British-Krimi-Serie für Jugendliche.
Nach dem Tod ihres Onkels erbt Stephanie dessen Villa, sein Vermögen – und seine Feinde. Ein Glück, dass Skulduggery Pleasant zur Stelle ist, ein alter Freund ihres Onkels, und gaunerhafter Skelettdetektiv mit gutem Herzen, soweit man das so sagen kann. Seine Erscheinung verdankt er auf Umwegen eben diesen zauberhaften Feinden, und so hat das ungleiche Ermittler-Team ein gemeinsames Ziel: Ihnen das Handwerk zu legen!
Wie kein anderer schreibt Derek Landy alte Fantasy-Klischees um und mixt sie mit frischen Ideen. Wer glaubt, schon alles über Vampire gelesen zu haben, der wird bei der neunteiligen abgeschlossenen Skulduggery Pleasant-Reihe staunen. Actiongeladen und leicht zu lesen fliegen die Seiten nur so vorbei. Coolness statt Tiefe – ein britischer Krimi für zwischendurch.
Lissa Prices Dystopie „Starters“ habe ich letztes Jahr bereits vorgestellt:
In der vom Sporenkrieg verwüsteten Welt überlebten nur Starters und Enders. Starters, das sind Jugendliche; sie alle haben ihre Eltern verloren und sind zumeist bettelarm. Neben den Starters gibt es die zahlenmäßig überlegenen Enders: Alte Menschen, die dank neustem medizinischem Fortschritt bis zu 200 Jahre alt werden.
Nach dem Tod ihrer Eltern ist die 16-jährige Callie für ihren kranken Bruder Tylor verantwortlich. Um Geld zu besorgen, vermietet sie ihren Körper in der Bodybank von Prime Destination an Enders, die in jungen Körpern Urlaub von ihren alltäglichen Gebrechen machen, während der Körperspender schläft. Doch Callie erwacht vorzeitig. Kann sie die schrecklichen Pläne ihrer Mieterin vereiteln?
Nun habe ich Enders gelesen, die Fortsetzung von Starters; leider hat sie mich sehr enttäuscht. Alles, was Starters richtig machte, die richtige Wendung zur rechten Zeit, bleibt bei Enders auf der Strecke. Die Charaktere mitsamt ihrer Konflikte, überwiegend aus Teil 1 bekannt, sind gut durchdacht; aber sie verhungern angesichts der überzogen langatmigen Vorgehensweise der „Gejagten“. Starters war um Welten besser als seine Fortsetzung.
Und dann habe ich noch den Sprung zur Generation Smartphone geschafft (Science in my Hands! Wuhu!) – und habe mir sofort diverse Echtzeit-Textadventures vorgeknüpft:
Lifeline: Stille Nacht ist die Fortsetzung von Lifeline, Taylors Weltraum-Abenteuer, frei nach Der Marsianer von Andy Weir. Wo Lifeline (idealerweise) stoppt, fängt Lifeline: Stille Nacht an. Diesmal erinnerte mich das Spiel allerdings eher an Dead Space: An Board des Raumschiffs, das seine Rettung hätte sein sollen, geschieht etwas. Und er merkt: Sie sind nicht allein.
Lifeline: Stille Nacht macht Spaß. Die Atmo gruselt, die Karte verschafft Überblick – und doch hätte ich mir mehr Handlungsoptionen gewünscht. Dazu kommt, dass das Glück gegen Ende eine immer größere Rolle spielt: Taylor ist oft gestorben. Dennoch eine abwechslungsreiche Fortsetzung zum besseren ersten Teil.
Lifeline 2: Bloodline ist die unabhängige Urban-Fantasy-Variante von Lifeline. Hier half ich Arika, einer modernen Druidin mit Chucks und iPod, in einer Parallelwelt die Artefakte zu besorgen, die sie benötigt um in ihr Heimatdort zurückzukehren. Wie bei allen Lifeline spielen war die Atmo top, der Wiederspielwert hoch und die Story anschaulich beschrieben. Hat Spaß gemacht!
Die offizielle App zu Der Marsianer ist ein Echtzeit-Textadventure, was mit Lifeline nichtmal ansatzweise mithalten kann. Schade. Der Roman von Andy Weir ist aber lesenswert!
Auf einen Blick:
Adams, Douglas: Per Anhalter durch die Galaxis (Anhalter 1)
Adams, Douglas: Das Restaurant am Ende des Universums (Anhalter 2)
Adams, Douglas: Das Leben, das Universum und der ganze Rest (Anhalter 3)
Landy, Derek: Skulduggery Pleasant 1 – Der Gentleman mit der Feuerhand (Teil 1 von 9)
Olsberg, Karl: Das Dorf 6 – Die Rache des Endermans
Poznanski, Ursula: Die Verratenen (Eleria-Trilogie 1)
Price, Lissa: Enders (Starters 2)
Lifeline: Stille Nacht (Lifeline-Nachfolger)
Lifeline 2
Der Marsianer (off. App zum Roman)
Neuerscheinungen Januar 2016
Marissa Meyers Luna-Chroniken sind abgeschlossen! Am 29. Januar erschien Band 4, das Finale: Wie Schnee so weiß.
Die Luna Chroniken sind Marissa Meyers Umsetzung alter Märchen ins Science Fiction-Genre: In einer dystopische Zukunftsvision ist Cinder als Cyborg ein Mensch zweiter Klasse. Ihre Geschichte zieht sich durch alle Bände; pro Band werden neue Märchencharaktere eingeflochten und Stereotypen und alte Muster gebrochen. Eine wundervolle Reihe und eine gänzlich neue Erfahrung, für junge und erfahrene Sternenwanderer. (Stand: Band 3, S. 249)
KG 0,5: Das mechanische Mädchen (Prequel-Kurzgeschichte mit Hintergrundinfos)
Band 1: Wie Monde so silbern (Cinder, Aschenputtel)
Band 2: Wie Blut so rot (Scarlet, Rotkäppchen)
KG 2,5: Die Armee der Königin (Kurzgeschichte mit Hintergrundinfos)
Band 3: Wie Sterne so golden (Cress, Rapunzel) – gerade dran! [Amazon]
Band 4: Wie Schnee so weiß (Winter, Schneewittchen) erschien am 29.1.16 [Amazon]
Übrigens…. Die Kommentarfunktion funktioniert wieder. Senf stets erwünscht.
Ich wünsche euch einen viel-seitigen Februar!