[Ebooks] Papego App Test – Print einfach als eBook weiterlesen
Papego heißt die App aus dem Hause Briends, die unser Print-oder-Ebook-Problem für immer lösen soll. Letzte Woche ist mir ein Buch mit dem kleinen gelben Papego-Sticker auf dem Cover in die Hände gefallen. Darum teste ich die App heute in meinem Alltag.
Das Problem: Print oder eBook?
Print oder eBook? Ihr kennt das. Die ewige Frage: Wo wollt ihr lesen? Zuhause gibt es nichts schöneres, als in einem dicken Wälzer zu schmökern. Unterwegs schleppt ihr euch ´nen Wolf oder verzichtet gar auf die Frühstücksbox, um euer Buch in die Tasche zu bekommen. Nun ist 2017 und es gibt ohnehin jedes Buch als eBook. Dennoch müssen wir uns immer noch entscheiden. Wieso?
Papego bietet hier die Lösung. In der Theorie klingt es ganz einfach. Ihr kauft ein Printexemplar mit Papego-Sticker auf dem Cover. Dann ladet ihr euch die App kostenlos aus eurem Appstore. Zuletzt scannt ihr die letzte Seite, die ihr gelesen habt, mit der App. Die App zeigt euch die nächsten Seiten als eBook an, sodass ihr euer dickes Buch zuhause lassen könnt. Dabei entstehen für euch keine zusätzlichen Kosten. Ich habe den Praxistest gemacht.
Die Lösung: Der Papego App Test
Schmöker meiner Wahl: Mirror von Karl Olsberg ist mein erstes Buch mit Papego-Sticker. Also schnell die App aus dem Appstore geladen, und nach wenigen Sekunden war sie bereit. In Mirror bin ich zzt. auf Seite 48, Journalistin Freya besichtigt die durch die Tschernobyl verseuchte Geisterstadt Prypjat mit ihrer Mirror-KI. Ich schätze, dass ich heute im Bus etwa eine Stunde lesen kann. Mit Notizen wäre Seite 100 also das Ziel.
Lasset den Papego App Test beginnen!
Ich starte die App. „Bitte scannen Sie eine Seite in einem Papego-fähigen Buch.“ steht dort. Also das Kamerasymbol unten drücken. „Bitte fotografieren Sie das obere Seitendrittel im Querformat (mind. 5 Textzeilen.)“. Kein Problem. Knips. Foto benutzen – ok. Das Smartphone läd mein Bild hoch und den Text herunter. Das dauert wenige Sekunden. Der Seitenausschnitt beginnt etwas vor der gescannten Stelle und umfasst – satte 100 ebook-Seiten. Das Ende meines Leseauszugs finde ich im Print auf Seite 149. Für mich sind das etwas über zwei Stunden „Lesezeit to go“. Das ist besser als erwartet!
Im Menü sehe ich eine Übersicht meiner Leseauszüge. Ich kann sie aufrufen, also innerhalb der App lesen, oder löschen. Im ebooks kann ich nur die Schriftgröße anpassen. Back to the roots, aber das reicht ja auch völlig.
Grenzen testen: Daten, Reader, Speicher?
Nun bin ich neugierig. Was, wenn ich als nächstes ab Seite 149 neu scanne? Kann ich so das ganze Buch verfügbar machen? Nein, leider ersetzt die App den Leseauszug durch den Aktuellsten. Ist ja auch verständlich. Buchhandlungen würden sonst nichts mehr verkaufen! Fotos aus der Bibliothek kann ich natürlich nicht importieren.
Zum Download des Leseausschnitts benötigt die App mit Sicherheit eine Internetverbindung, aber da ihr euer Buch zuhause einscannt, seid ihr ja wahrscheinlich im Wlan. In den Einstellungen habe ich Mobile Daten für Papego ausgeschaltet. Die App zeigt dann zwar ein Verbindungsproblem beim Start, das Buch konnte ich dennoch problemlos öffnen. Mit einem Leseausschnitt nimmt die App auf meinem iOS 43,3 MB in Anspruch. Und im Grunde wars das auch schon.
Verbreitung: Papego in der Buchhandlung?
Karl von Wendt (bekannter als Karl Olsberg) ist nicht nur Autor von Mirror. Er ist auch Mitgründer von Papego. Kein Wunder, dass sein Roman als Pilotprojekt den Sticker trägt. Im letzten Piper-Newsletter habe ich dann erstmals Papego-Werbung gesehen. Einige Neuerscheinungen im Piper-Verlag sind nun also auch Papego-fähig – und es werden in Zukunft immer mehr Bücher bekannter Autoren. [Eine Übersicht der Papego-fähigen Romane aus dem Piper-Verlag findet ihr hier.]
Fazit: Go PapeGo Go!
Die Papego App tut genau das, was sie soll. Ihr kauft ein gedrucktes Buch, was ihr unterwegs über die App als ebook lesen könnt. Dafür benötigt ihr nur euer Smartphone. Auf eReader, selbst beim Energy Sistem Pro, funktioniert das Ganze mangels Kamera nicht. Die App ist unkompliziert und schnell. Keine Schnörkel, pure Funktion. 100 Seiten bzw. zwei Stunden „Lesezeit to go“ sollten für die meisten Alltage ausreichen. Unsere Platz- und Schulterprobleme im stressigen Alltag sind gelöst. Ich finde das großartig!
Ich hoffe sehr, dass sich PapeGo durchsetzt. Da dem Leser keine zusätzlichen Kosten entstehen, muss der Verlag die Mehrkosten tragen. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich für ihn lohnt. Für mich ist der Papego-Sticker ab jetzt aber definitiv ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei der Buchauswahl. Denn damit bin ich einfach flexibler und bekomme mehr für mein Geld.
Sieht so die Zukunft auf dem Buchmarkt aus? Was meint ihr?
2 Gedanken zu „Papego App Test – Print als ebook weiterlesen“
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