[Rezension] Phillip P. Peterson´s „Transport“ ist Russisch Weltraum-Roulette mit moralischem PENG!
Eine Buchempfehlung von Nils von den Rocketbeans. Nur deshalb habe ich die Herausforderung angenommen, schließlich hatte das Cover mich unmissverständlich vor sich gewarnt: „Hard-SF“ blitzt obendrauf. Und ich habs mutig aufgeklappt…
Aus dem Todestrakt ins Drillcamp
Zehn zum Tode verurteilte Schwerverbrecher holt die Regierung aus dem Knast. Ihr Deal: Zehn Missionen mit schlechten Überlebenschancen müsst Ihr überleben, dann seid Ihr frei!
Etwas mulmig wird Russell Harris schon, als er vor dem Artefakt unbekannten Ursprungs steht. Ein Transporter sei es, sagen sie. Und man habe keinen blassen Schimmer, wie er funktioniert.
Der Transporter of Death
Niemand weiß, wohin das Tor sie schickt. Ins Weltall, sicherlich. Jede Mission birgt das Risiko zu sterben, aber auch die Chance heil davonzukommen. Außerdem steigt die Chance, den Symbolcode für die Ziele des Transporters zu entschlüsseln, mit jedem ausgewerteten Datensatz.
Sie haben den Tod verdient, sagen sie.
Man gibt ihnen die Chance, einen sinnvollen Tod zu sterben. Ihnen, den Todeskandidaten. Zehn düstere Geheimnisse. Zehn kampferprobte Charaktere: Astronaut, Elitesoldat, Whistleblower. Elise, Albert und Jim. Sean, das Großmaul. Sie alle sehen es als Buße, und dennoch, angesichts des Todes, stellt sich oft die Frage, wann die Schuld eines Menschen vergolten ist – und ob man das Leben als Laborratte verdient haben kann.
Jeder ein Teil des großen Ganzen
Bald verschmelzen beide Seiten zu einem Team, werden Teil eines großen Ganzen. Ob Wissenschaftler, Gefangener oder Militär – so unterschiedlich ihre Motive auch sind, sie alle packt der Ehrgeiz, ihrem Leben oder Tod einen außergewöhnlichen Sinn zu geben: Das Geheimnis des Transporters zu lösen.
Das Tor zum Universum scheint weit offen zu stehen
Fantasievoll schildert Herr Peterson andere Planeten: Flora, Fauna, Erstauner!
Die (quanten-)physikalischen Grundlagen, alle Erläuterungen des Technik-Schnickschnacks, lesen sich flüssiger als die Dialoge zu Anfang, in denen man leider meist oberflächlich in jeden Menschen schaut: Was sind seine Ansichten, Werte, Hoffnungen und Träume? Aber so bildet sich ein regelrechtes Impressionsmosaik, was für ordentlich Spannung(en) sorgt.
Der Höhepunkt raste an mir vorbei – er hätte noch etwas verweilen dürfen. Das Ende ist gelungen und lässt keine Fragen offen.
Mehr als ein Ami-Hard-SciFi-Militär-Buch – alles richtig gemacht!
Ihr wisst, Hard-SF ist nicht mein Genre, Amerika und Militär nicht mein Thema und meine Physikkenntnisse habe ich mir größtenteils durch „Leschs Kosmos“ angeeignet.
„Transport“ von Peterson schlägt aber eine gute Brücke zwischen wissenschaftlicher und sozialkritischer Thematik – und Russell Harris ist ein feiner Kerl. 5 Sterne gibt es dafür, außerdem eine dringende Kaufempfehlung für jeden Alltagsphilosophen, der Büchern gern noch ein wenig „nachhängt“.
Nachwort: …und so kam ich zur letzten Seite und las „Besuchen Sie die Homepage des Autors: www.raumvektor.de“ und stutzte. Schnell war ich auf der Seite. Phillip Peterson, deutscher Indie-Autor mit professionellem Lektorat. Dachte: Wow! Das wär in einem großen Verlag auch gut aufgehoben. Und so werde ich das Buch in Erinnerung halten. ;)
“The saddest aspect of life right now is that science gathers knowledge faster than society gathers wisdom.”
– Isaac Asimov
Update, 4.Aug´15: Folgt Phillip Peterson per twitter über @raumvektor! Am 06.04. twitterte er: „Zu viel Stoff für ein Buch! Transport wird zur Trilogie: Zwei eigenständige Fortsetzungen geplant“. Ich freu mich wie n Schnitzel. „Transport“ ist was ganz Besonderes.
SciFi
CreateSpace Independent Publishing Platform
18. 06.2014
ebook, Taschenbuch
256
Nachdem er einen Mord begangen hat, wartet Elitesoldat Russell Harris im Gefängnis auf seine bevorstehende Hinrichtung. Er bekommt jedoch unerwartet eine letzte Chance. Mit neun anderen Häftlingen soll er sich von einem außerirdischen Artefakt zu fremden Sternsystemen transportieren lassen und die Umgebung erkunden. Doch das Unternehmen entpuppt sich als gnadenloses Todeskommando, nachdem der erste Freiwillige auf grauenhafte Weise stirbt. Russell und seinen Kameraden wird klar, dass sie das Projekt nicht überleben werden. Der einzige Ausweg besteht darin, das Geheimnis der Teleporter zu lüften. Aber das ist gar nicht so einfach – denn von den Erbauern fehlt jede Spur.
14 Gedanken zu „[Rezension] Phillip P. Peterson´s Transport ist Russisch Weltraum-Roulette mit moralischem PENG!“
Kommentare sind geschlossen.