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Aaronovitch News 08/18: False Value!

ben aaronovitch news flüsse von london false valueBen Aaronovitch News: Update August 2018 – False Value!

Kaum zu glauben: Erst im Mai – vor gerade einmal drei Monaten – gab es hier eine neue Aaronovitch-News! Aber glaubt mir: Dieser Beitrag hat seine Daseinsberechtigung. Zunächst einmal hoffe ich, dass ihr auf dem Stand meiner letzten News seid: News von Mai 2018. Dazu wird es einige Anmerkungen geben. Ich erzähle euch, welche Veröffentlichungen demnächst anstehen. – Außerdem gibt es erste Infos zu Roman Nr. 8 der Flüsse von London (ja, Band 8!). Wenn das nicht mal ein früher Vogel ist!


Bald auf Deutsch: Die Flüsse von London als Graphic Novel

Dass die Comics zu den Flüssen ihren Weg nach Deutschland finden werden, war eigentlich klar. Die Spinoff-Abenteuer mit Peter Grant sind kurze (Filler-)Storys in hochwertig-schickem Gewand, für die Panini nun die Rechte für den deutschen Markt erwarb. Am 27.08.2018 stürmen die Comics deutsche Läden. Soweit bekannt. Bisher unbekannt war der Titel des ersten Abenteuers, das im Original „Body Work“ heißt. Der deutsche Titel heißt „Autowahn“, schlicht, wenn nicht gar plump, aber immerhin treffend, und wird 17 € kosten. Ebenfalls neu ist der deutsche Klappentext:

„Autowahn ist ein neues Abenteuer für den Londoner Polizisten Peter Grant, den Star der Bestseller-Romanreihe Die Flüsse von London von Ben Aaronovitch.
Grant gehört einer ganz besonderen Londoner Polizeieinheit an. Als Vollzeitpolizist und Teilzeitmagier bearbeitet er recht ungewöhnliche Fälle – jene, die mit Zauberei und der allgemeinen Verrücktheit, die London bis ins dunkle Mark durchdringt, zu tun haben.
Sein neuester Fall beginnt mit einem völlig harmlos erscheinenden Auto, das auf einmal Mordlust entwickelt – ohne einen Fahrer. Aber der Fall zieht Kreise und der unheimlichste Wagen Englands, einige Teenager auf Ketamin sowie eine antike Holzbank mit einer überaus finsteren Vergangenheit erweitern den mysteriösen Fall…

Basierend auf der Bestseller-Romanreihe von Ben Aaronvitch.“ (Quelle: [Amazon], Fehler übernommen.)

Schade, dass man bei Panini nichtmal den Namen des Autoren richtig schreiben kann. Ebenfalls schade, dass der Verfasser des Klappentextes keinerlei Gespür für die Romane zu haben scheint: Peter Grant schlichtweg als „Grant“ zu bezeichnen, ohne Titel, kam in all den Romanen noch nicht vor… Neu bekannt gegeben und doch altbekannt ist das Cover, 1 zu 1 vom Original übernommen. (Cover führt zu Amazon) Zu meiner deutschen Rezi auf Grundlage des englischen Comics geht es hier.

Um das Thema „Graphic Novel“ abzuschließen, hier noch die kommenden Veröffentlichungen der Sammelbände im englischen Original:

Rivers of London – Band 6 – Water Weed – 09.10.2018

Rivers of London – Band 7 – Action at a Distance – 23.04.2019

Box – Rivers of London: Band 1-3: Ab 09.10.2018 für 40.99€. (Derzeitiger Preis beim Einzelkauf: 34,91€. (Stand: 6.8.18) Wo ist da der Sinn?!)


[Meinung] Geister auf der Metropolitan Line: Ein Marketing-Flop?! 

Während in England weiterhin Comics am Fließband produziert werden, hagelt es für die erste von mindestens vier geplanten Novellen aus dem Flüsse-Universum verdammt miese Bewertungen. Bei Amazon steht die Novelle derzeit bei 2,5 Sternen bei 108 Bewertungen (Stand: 6.8.18), das ist vom Katastrophenfaktor in etwa mit dem neuen Schätzing vergleichbar. Aber woran liegt diese – doch sehr eindeutige – Wertung?

Über erzeugte und enttäuschte Erwartungshaltung

Beim Leben vieler Rezis fiel mir auf: Viele Leser/innen gingen mit hohen Erwartungen in das neue Buch, die das Spinoff einfach nicht erfüllen konnte. Natürlich steigen bei der langen Wartezeit zwischen den Romanen die Hoffnungen, in einer neuen Story weitere Hinweise zur Hauptstory zu finden. Umso schlimmer, wenn sich diese dann als reiner Lückenfüller entpuppt. Dabei hat sich dtv auch keinen Gefallen mit getan, die Story des gerade einmal 118 Seiten umfassenden Originals auf 176 Seiten zu strecken, das Cover im üblichen Design der Romane (ohne Hinweis auf die „Novelle“) zu entwerfen und den Preis mit fetten 8,95€ ebenfalls fast auf Roman-Niveau anzusetzen. Das schürrt ein Drittel mehr Erwartungen, die nur enttäuscht werden können.

Bei mir schnitt „Geister auf der Metropolitan Line“ ziemlich gut ab. Aber anders als die meisten deutschen Aaronovitch-Leser habe ich alle Comics gelesen und weiß, dass die Handlung der Spinoffs meist überraschend dünn ausfällt. Insofern hatte ich keine großen Erwartungen an die Novelle. (So traurig das auch klingen mag.) Aus dieser Perspektive jedoch hat die Novelle einige ungewöhnliche Blickwinkel zu bieten und ein knackiges Flair, das ich dennoch sehr mochte. Natürlich verstehe ich auch jede Kritik an dieser „Filler-Folge“. Aber genau genommen war Fingerhut-Sommer auch nur ein Filler … mit weit besseren Wertungen.

Das Comic-Déjà-vu?!

Nun erscheinen am 27.08. die Comics zu den Flüssen von London, und mir schwant Böses: Bevor es zu „Autowahn“ (…mit dem Titel komme ich noch nicht klar…) ebenfalls Kritik zuhauf hagelt, möchte ich mit eurer Erwartungshaltung aufräumen: Die Storys der Comics sind im Vergleich zu den Romanen ein Witz. Dafür gibt es schicke Zeichnungen und coole Dialoge mit Witz und Biss (falls die Übersetzung es nicht – wie beim Titel „Autowahn“ versemmelt). Natürlich haben die Comics mit der Hauptstory der Romane nichts zu tun, im Fokus stehen eher die Nebenfiguren. Der Gesichtslose und Lesley tauchen irgendwo mal kurz auf, aber das war´s dann auch schon. Dennoch erschaffen die Comics – und hoffentlich auch die nächsten Novellen – ein sehr rundes Bild von Aaronovitch´s Universum, in das man durch viele kleine Fenster hineinblicken kann und eben nicht nur, wenn für die Romane der große Vorhang aufgezogen wird.

Merke: Novellen und Comics sind keine Must-Haves und lenken den Fokus von der Hauptstory auf Nebensächlichkeiten. Wer Aaronovitchs Universum in jedem Detail erkunden will, der kann an den kleinen Storys Spaß finden. Die Hefte und Büchlein sind kleine Hightlights für´s Bücherregal eines Sammlers, aber ziemlich teuer für kurze und eher oberflächliche Unterhaltung.


Woran arbeitet Ben Aaronovitch zur Zeit – Was ist False Value?

Auf seinem Blog „Temporarily Significant“ veröffentlichte Ben Aaronovitch am 31.07. einen Überblick über seine derzeitigen Projekte. Dabei gab er einige neue Infos bekannt:

  • Sein neuer Roman „Lies Sleeping“ (Flüsse 7) erscheint am 15.11.2018 in UK, was zum Zeitpunkt meiner letzten News noch nicht eindeutig feststand.
  • The October Man heißt die in Trier/Deutschland spielende Novelle mit Protagonist Tobias Winter. Sie umfasst etwa 43.000 Wörter (im Gegensatz zu Aaronovitchs Romanen, die mit 99.000 Wörtern angesetzt sind, nur fast ein halber Roman), ist bereits fertig gestellt und soll im Frühling 2019 auf Englisch erscheinen.
  • Überraschend gab Aaronovitch noch sein aktuelles Schreibprojekt bekannt. Anscheinend schreibt der Autor bereits am achten Roman der Flüsse von London, der den Arbeitstitel „False Value“ (deutsch: „Falscher Wert“) trägt. Wie gewohnt soll diese 96.000 Wörter umfassende Story mit Peter Grant in der Hauptrolle im UK spielen. Am Ende noch ein Kracher: Der Roman soll bereits im Herbst 2019 erscheinen! Damit würde die Wartezeit zwischen den Romanen 7 und 8 gerade einmal 10-13 Monate betragen! Ich hoffe so sehr, dass das klappt!

Wenn das mal keine überraschende Ankündigung ist, wo doch Band 7 noch nicht einmal erschienen ist!


Viel Neues, nichts Genaues…

Von den neuen Comic-Abenteuern des siebten Doctors, geschrieben von Ben Aaronovitch und Andrew Cartmel, habe ich euch bereits in der letzten News berichtet. Damit wäre die Liste aller angekündigten Veröffentlichungen zum jetzigen Zeitpunkt vollständig und mein Senf zur Genüge unter die Leute gebracht. Bei diesen Neuigkeiten sollte für jeden etwas dabei sein. Mehr Infos findet ihr auf Amazon (dorthin gelangt ihr über die seitlichen Cover) und auf Ben Aaronovitchs Blog. Bis bald!