[Rezension] Blake Crouch Wayward Pines 1 Psychose ist ein rätselhafter Psychothriller mit Verwirrspieltaktik

IMG_2326[Rezension] Blake Crouch Wayward Pines 1 Psychose ist ein rätselhafter Psychothriller mit Verwirrspieltaktik

Diese Woche veröffentlichte Amazon die FOX-Serie Wayward Pines (Staffel 1) erstmals auf Deutsch; die erste Folge gab es zum Serienstart gratis. Nächste Woche (05.11.15) berichten sogar die Rocketbeans davon. Um vorzubeugen („Nie wieder The 100-Serie!“) lese ich zurerst noch schnell Teil 1 der Trilogie von Blake Crouch.

Ausweglose Lage: Dorf ohne Ausgang

Ethan Burke erwacht: Schwer verletzt und ohne Papiere. Er weiß nicht, wie er heißt, wo er ist und was geschah. „Wayward Pines Hotel“ steht an einem Haus. Diese Kleinstadt ist ein Nest – hoffentlich eins mit Krankenhaus.

„Alles, was er sah, wirkte wie ein Gemälde. Wie die platonische Idee einer Stadt. Hier konnten nicht mehr als vier- oder fünfhundert Menschen leben, und er fragte sich, was sie hierhergeführt hatte. Wie viele von ihnen waren zufällig auf Wayward Pines gestoßen, hatten sich hier wohlgefühlt und waren geblieben? Wie viele waren hier geboren worden und nie weggezogen?“ S. 35

Wie also soll er herausfinden, weshalb er hier ist? Wie soll er Kontakt zu seinen Leuten aufnehmen, wenn die Telefone streiken. Und wieso ist er allein im Krankenhaus? Das sind nur einige Rätsel, denen sich Secret Service Spezialagent Ethan Burke nun stellen muss.

Während die Ärzte ihm noch einreden wollen, er leide unter einer Psychose, weiß er: Etwas stimmt mit Wayward Pines nicht! Nach und nach dämmert ihm: Er muss hier sofort weg! Doch kein Weg scheint aus der Stadt zu führen.

„Ein abnormaler Zustand des Geistes wird im Allgemeinen durch den Verlust der Realitätsnähe gekennzeichnet. So lautet die offizielle Definition einer Psychose, Ethan.“ S.103

Ein Psychothriller mit Verwirrtaktik

„Seiner Erfahrung nach gab es überall, wo sich menschliche Wesen versammelten, auch Dunkelheit. Die Perfektion war nur Oberfläche. Die Epidermis. Wenn man einige Schichten wegschnitt, kamen die dunkleren Schattierungen ans Licht. Tief am Knochen war es dann pechschwarz.“

Um klarzustellen: Psychothriller lese ich eigentlich nicht. Eigentlich. Wayward Pines zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich mag die Thematik: Abgelegene Dörfer (keiner rein, keiner raus, wie Broadchurch), verschlossene Räume und Rätsel.
Wayward Pines ist ein funktionaler Thriller mit großem Verwirrspiel und gleichbleibender, nervenzerreißender Spannung. In kurzen Einzelszenen, eher kleinen Impressionen, baut sich der Plot auf. Ethans Erinnerungsfetzen werden eingestreut: Er sucht zwei verschwundene Agenten. Der Name seiner Frau ist Theresa. Zusätzlich prasseln unzählige Rätsel auf ihn ein: Was verbergen die Leute? Wieso scheint seine Wahrheit Lüge? Was stimmt mit dem Dorf nicht – oder mit ihm?!

Top oder Flop: Die letzten Seiten

Wayward Pines 1 Psychose ist einer dieser Romane, bei denen die Auflösung aller Rätsel erst auf den letzten Seiten über Top oder Flop entscheidet. 250 Seiten lesen sich knackig und ohne Längen, dann beginnt die Auflösung – zu dem Zeitpunkt herrscht Verwirrung auf ganzer Linie. Und die Auflösung ist gut: Nicht herausragend (zumal ich die Folterszenen für unnütze Effekthascherei halte- böses Buch!), aber überraschend,  verständlich und zufriedenstellend. Das Ende ist stimmig und ich freue mich auf Teil 2. Für einen Psychothriller (die ich ja eigentlich nicht mag, u know) ist es wirklich super!

Stern4

ToDo: Weniger „eigentlich“s.


[Übersicht] Blake Crouch: Wayward Pines

  1. Psychose [Amazon]
  2. Wayward
  3. Die letzte Stadt

 

Psychose Book Cover Psychose
Wayward Pines 1
Blake Crouch
Psychothriller
Amazon Crossing
12.03.2013
kindle ebook
324

Secret-Service-Agent Ethan Burke hat in Wayward Pines, Idaho, eine klare Mission: Er soll zwei Bundesagenten aufspüren, die einen Monat zuvor in der abgelegenen Stadt verschwunden sind. Aber nur wenige Minuten nach seiner Ankunft wird Ethan in einen schweren Unfall verwickelt. Er kommt im Krankenhaus wieder zu sich, und sein Ausweis, sein Handy und sein Aktenkoffer sind verschwunden. Das Krankenhauspersonal scheint freundlich zu sein, aber irgendwas ist … merkwürdig. Im Verlauf der nächsten Tage stößt Ethan bei den Nachforschungen über das Verschwinden seiner Kollegen auf immer neue Fragen anstatt auf Antworten. Warum kann er seine Frau und seinen Sohn zu Hause nicht telefonisch erreichen? Warum glaubt ihm niemand, dass er der ist, für den er sich ausgibt? Und warum ist die Stadt von Elektrozäunen umgeben? Sollen sie verhindern, dass die Bewohner fliehen? Oder sollen sie etwas anderes fernhalten? Mit jedem Schritt, den Ethan der Wahrheit näher kommt, entfernt er sich weiter von der Welt, die er zu kennen glaubte, und von dem Mann, für den er sich gehalten hatte, bis er sich einer schrecklichen Tatsache bewusst wird: Es könnte sein, dass er Wayward Pines nicht mehr lebend verlassen wird.

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