Die Hand des Omega – Doctor Who – Ben Aaronovitch

Ben Aaronovitch Doctor Who Hand des Omega[Rezension] Ben Aaronovitch – Die Hand des Omega (Doctor Who)

Die Hand des Omega ist der Roman zu der ersten von zwei Doctor-Who-Episoden, die Ben Aaronovitch (Autor der Flüsse von London) für die Serie schrieb. Bereits im Oktober 1988 feierte die Episode mit dem englischen Namen „Remembrance of the Daleks“ TV-Premiere. Die deutsche Fassung „Die Hand des Omega“ erschien am 21. Juli 2017 – nach fast 30 Jahren – im Bastei Lübbe-Verlag.

Die Hand des Omega – Doctor vs. Dalek vs. Dalek

„Eins, zwei, drei, vier … Wer klopft denn da an meine Tür?
Fünf, sechs, sieben, acht… Es ist der Doctor in der Nacht.“
(Erste Seite)

November 1963. In einem Van vor der Coal Hill School überwacht Rachel die Ortungsgeräte: Die Quelle der seltsamen magnetischen Fluktuation liegt hier, dessen ist die Spezialistin sicher. Und nicht nur an der Schule treten Unregelmäßigkeiten auf. Das Militär-Team unter Leitung des Manns mit den merkwürdigen Augen, der sich selbst „Der Doctor“ nennt, versucht diesen auf die Spur zu kommen. Doch bevor das Team die Schule betreten kann, ereilt sie ein Notruf von der zweiten Quelle magnetischer Energie. Am Einsatzort Colonel Gilmores wurde eine durch einen Energiestrahl getötete Leiche gefunden. Doch so etwas wie ein „Todesstrahl“ ist seitens der Menschen längst noch nicht erfunden.

In Die Hand des Omega kämpfen befeindete Dalek-Einheiten sowie der Doctor im Namen der Menschheit um das gleichnamige mysteriöse Artefakt, welches der Doctor einst in London versteckte. Und während der Krieg in London tobt, schleichen sich erste Zweifel über die Loyalität des Militärs in des Doctors Gewissen.

Ein Energiewaffen-Feuerwerk: Der siebte Doctor und Ace

©BBC.co.uk Ace & Doctor

Mit Sicherheit sind der siebte Doctor und Ace ein außergewöhnliches Team. Im Audible-Hörbuch des Lübbe Audio Verlags vertont Michael Schwarzmaier den Doctor in bester „Grrrraf Zahl“-Manier, was mir ziemlich auf die Nerven ging. Ace dagegen fällt eher durch ihren Charakter auf: Das Teeny-Mädchen entdeckte im zarten Alter von 14 Jahren ihre Liebe zum Nitroglycerin. Sie erlegt Daleks auch gern einmal per Panzerfaust. Mit einem ständigen Hang zum Größenwahn ist sie für jedes Selbstmordkommando zu haben.

Dieses toughe Duo kämpft sich in Die Hand des Omega durch eine militärisch gehaltene Story voller Waffenaction, was ich bereits bei den neueren Doctor Who-Episoden nie mochte. Dazu muss ich fairerweise sagen, dass ich mit dem siebten Doctor keine Erinnerungen verbinde. Wie viele stieg ich mit Beginn der neuen Staffeln ab 2005 mit Christopher Ecclestone in die Serie ein. In den Doctor Who Zeitreisen kam der siebte Doctor ebenfalls nicht vor.

Ist es sinnvoll die Hand des Omega zu lesen, wenn ich Doctor Who kaum kenne?

Eher nicht. Die Hand des Omega ist ein eher technischer Doctor Who-Roman – im Gegensatz zu den meisten Romanfassungen zur Serie, die ihren Schwerpunkt eher gen Fantasy legen. Für Einsteiger macht es das schwer, den Durchblick zu bewahren. Ben Aaronovitch taucht gleich tief in die Materie ein. So erläutert er zwar, was Daleks sind, doch wird so ausführlich dabei, dass Einsteiger wohl schnell aussteigen.

Mir ging es darum, Ben Aaronovitchs Anfänge als Autor zu verfolgen. Wie schrieb Ben Aaronovitch vor 30 Jahren? „Eher durchschnittlich“, ist mein Fazit – und kein Vergleich zu anderen Doctor-Who-Autoren, deren Fanfiction wie z.B. Gary Russells Wunderschönes Chaos absolute Must-haves sind. Aaronovitchs Zeit als Buchhändler in London zwischen Doctor Who 1988 und den Flüssen von London 2011 hat sein Gespür für gute Storys wirklich gut getan. – Was mir jedoch auffiel: Auch in Die Hand des Omega findet sich bereits in Nebensätzen Aaronovitchs gesellschaftskritische Art, insbesondere wenn es um die Diskriminierung von Schwarzen in London geht. In den Jahren hat er einen Weg gefunden, seine Message deutlicher auszudrücken: In den Flüssen von London ermittelt Peter Grant als schwarzer Polizist in London und nähert sich Konflikten bezüglich seiner Herkunft mit einer deftigen Prise Situationskomik oder urtypischem schwarzen Humor.

Fazit: Eher für Retro-Doctor-Who-Fans.

Hoch waren meine Erwartungen nicht. Wäre der Roman der Knaller – auch für Doctor-Who-Neulinge -, dann hätte es mit Sicherheit keine 30 Jahre gedauert, bis sich ein Verlag dem annimmt, dachte ich. Und in dieser Meinung wurde ich auch bestätigt. Die Hand des Omega ist wohl eher etwas für große Doctor-Who-Fans, die mit dem siebten Doctor und Ace mehr verbinden als einige Retro-Bilder auf der BBC-Website. Obwohl es kein schlechter Roman ist, konnte mich die Story nicht fesseln. Noch einmal würde ich das Buch nicht lesen.

Der Roman erschien im Rahmen der englischen 50-Jahre-Jubiläumsromane neu. Das gekürzte Hörbuch kostet 4,95 € bei Audible oder 1/2 Guthaben.


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Weiterführende Links:

Siebter Doctor [engl. Wiki]
Ace [engl. Wiki]

Die Hand des Omega Book Cover Die Hand des Omega
Doctor Who Einzelband
Ben Aaronovitch
SciFi Zeitreise
Lübbe Audio
21.07.2017
gekürztes Hörbuch
4 Stunden 39 Minuten

Nein, die Vergangenheit ist noch längst nicht abgeschlossen - und so kehrt der Siebte Doktor dorthin zurück, wo alles begann: an die Coal Hill School in London im Jahr 1963. Das letzte Mal, als er hier war, hat er etwas zurückgelassen: ein mächtiges Artefakt der Time Lords, der Schlüssel zum Geheimnis der Zeitreisen. Kann der Doctor das Artefakt bergen, bevor zwei rivalisierende Fraktionen der Daleks es aufspüren? Und selbst wenn - wie will er verhindern, dass sich ganz London in ein Schlachtfeld verwandelt, sobald die Daleks aufeinandertreffen?

2 Gedanken zu „Die Hand des Omega – Doctor Who – Ben Aaronovitch“

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