verwunschene Kind Rowling

Harry Potter und das verwunschene Kind von Joanne K. Rowling – Theaterstück

verwunschene Kind Rowling[Rezension] Joanne K. Rowling: Harry Potter und das verwunschene Kind – Theaterstück

Harry Potter und das verwunschene Kind führt das Geschehen rund um die Zauberschule Hogwarts nach dem Finale der siebenteiligen Fantasy-Reihe als Theaterstück fort. Tatsächlich ist das Buch formell als Drama geschrieben: in Akte unterteilte Dialoge mit Bühnenanweisungen. Eine neue Erfahrung, auf die wir die Bühne unserer Fantasie erstmal einrichten müssen. 

Harry Potter und das verwunschene Kind – das Buch und meine Rezi dazu – spoilern viele Geschehnisse der Romanreihe. Das Theaterstück ist für Fans, nicht für Einsteiger ins Hogwarts-Universum. Lest also erst die Romane oder schaut die Filme, bevor ihr hier weiterlest.

Was ist aus Harry Potter geworden? 

Es ist Albus Potters erstes Jahr in Hogwarts, dementsprechend aufgeregt steht er mit seiner Familie am Gleis 9 3/4 des Hogwarts-Express. Seine Familie, das sind seine Eltern Harry (37) und Ginny mit den Geschwistern James und Lily. Auch Ron und Hermine gehören dazu: Seine Cousine Rose startet ihr erstes Schuljahr an der britischen Schule für Hexerei und Zauberei mit ihm gemeinsam. 

In alte Zeiten zurückversetzt fühlt man sich, als die Kinder im Zug auf Scorpius Malfoy treffen, mit einem gravierenden Unterschied: Malfoy jr. ist eigentlich ein netter Kerl, und so freundet sich Albus schnell mit ihm an. Dass Albus anders ist als der Rest seiner Familie, zeigt sich bei der Willkommens-Zeremonie in der großen Halle. Denn der sprechende Hut schickt Albus als erstes Mitglied seiner Großfamilie NICHT nach Gryffindor! 

Zuviel Blut klebt an seinen Händen

Albus, als Schwarzes Schaf der Familie betitelt, wird von seinen Mitschülern gehänselt und gemobbt. Totunglücklich schottet er sich ab. Einzigst an seiner Seite bleibt Scorpius, der seinerseits mit fiesen Gerüchten umzugehen hat: Man munkelt, er sei der Sohn Voldemorts persönlich! 

Einsam steht Albus im Schatten seines Vaters, des großen Erretters der Menschheit. Als sich in Albus Umfeld Gerüchte manifestieren, sein Vater habe im Rahmen seiner Tätigkeit als Leiter der magischen Strafverfolgung, den letzten noch existierenden Zeitumkehrer beschlagnahmt, wittert Albus seine Chance. Was, wenn er aus dem Schatten seines Vaters hervortreten könnte? Wenn er Menschenleben, die im Kampf gegen Voldemort unschuldig genommen wurden, retten kann? Klebt an den Händen seines Vaters nicht auch das Blut seiner Unterstützer, die im Krieg für ihn fielen? 

Ach ja, und dann schmerzt Harrys Narbe wieder. Wir wissen doch alle, was das bedeutet! 

Gedankenspiel diverser Zukunftsszenarien

Seien wir ehrlich: Harry Potter hat unsere Kindheit und die Fantasy-Szene wie kaum ein anderes Buch geprägt. Natürlich wollen wir wissen, was aus den Helden unserer Kindheit geworden ist! Und allein dafür lohnt sich ein Blick in das Theaterstück, das sich ganz nebenbei sehr unterhaltsam in Windeseile durchliest. 

Aber Harry Potter und das verwunschene Kind kann weit mehr: Die Zeitreise-Thematik zeigt alternative Zukunftsszenarien auf. Was wäre passiert, wenn die ein oder andere brenzlige Situation sich anders entwickelt hätte? Wie weit hätte dieses Ereignis seine Auswirkungen in die Zukunft getragen? Was, wenn Harry Potter nicht als strahlender Held der Zaubererschaft aus dem Abenteuer hervorgegangen wäre? Ein spannendes „was-wäre-wenn“ für alle, die gerne Gedankenspiele tätigen. 

Fazit: Eintauchen in Erinnerungen, auftauchen aus der Dunkelheit

Frau Rowling macht bei dem Sequel zur Harry-Potter-Reihe alles richtig. Sie setzt die Reihe fort, ohne jedoch den Plot der Romane totzuquatschen. Durch die Hintertür der Zeitreise kann sie verschiedene Szenarien beleuchten, ohne sich zu entscheiden. Vor allem aber holt sie sich mit Jack Thorne und John Tiffany neuen Schwung ins Autorenteam: Die erfahrenen Theater-Autoren bringen die Story auch ohne viele Worte knackig auf den Punkt. 

Allein die Drehbuch-Form der Fortsetzung legt es nah: Harry Potter und das verwunschene Kind ist nicht auf „Bestseller“ geschrieben. (Dass es sich trotzdem wie geschnitten Brot verkaufte, liegt in der Natur der Sache.) Eine neue Romanreihe mit Albus in der Hauptrolle hätte für mich einfach nicht funktioniert. Die Gefahr, das Harry Potter-Universum zu verschlimmbessern, wäre zu groß gewesen. Insofern ziehe ich den Hut: Das Theaterstück ist eine wunderbare Idee! 

Danke, Frau Rowling!

Mir persönlich hat die Harry-Potter-Reihe nach meiner Erkrankung sehr geholfen. In meiner uni-freien Zeit habe ich die englischen Romane angefangen, in ängstlichen Phasen haben mich die Filme abgelenkt. [Außerdem hatte ich das Glück, das Lego Hogwarts-Schloss aufzubauen zu dürfen. Ein echtes Erlebnis!]

Harry Potter ist auch über 20 Jahre nach Erscheinen des ersten Bandes noch fester Bestandteil unseres Lebens. Und es war schön noch einmal – wenn auch in Bühnenform – zu lesen, warum. 

Sentimentale 5 Planeten <3


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24.09.2016
Gebundenes Buch
336

Die achte Geschichte. Neunzehn Jahre später. Das Skript zum Theaterstück!

Harry Potter und das verwunschene Kind, basierend auf einer neuen Geschichte von J.K. Rowling, John Tiffany und Jack Thorne, ist ein neues Theaterstück von Jack Thorne. Es erzählt die achte Geschichte in der Harry-Potter-Serie und ist gleichzeitig die erste offizielle Harry-Potter-Geschichte, die auf der Bühne präsentiert wird. Das Stück feierte am 30. Juli 2016 im Londoner West End Premiere.

Es war nie leicht, Harry Potter zu sein – und jetzt, als überarbeiteter Angestellter des Zaubereiministeriums, Ehemann und Vater von drei Schulkindern, ist sein Leben nicht gerade einfacher geworden.

Während Harrys Vergangenheit ihn immer wieder einholt, kämpft sein Sohn Albus mit dem gewaltigen Vermächtnis seiner Familie, mit dem er nichts zu tun haben will. Als Vergangenheit und Gegenwart auf unheilvolle Weise miteinander verschmelzen, gelangen Harry und Albus zu einer bitteren Erkenntnis: Das Dunkle kommt oft von dort, wo man es am wenigsten erwartet.