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Das schwarze Schiff von Phillip P. Peterson

schwarze schiff peterson[Rezension] Phillip P. Peterson: Das schwarze Schiff – Horror & SciFi

Das schwarze Schiff ist der erste Horror-Roman des Indie-Autoren Phillip P. Peterson, der seinem ursprünglichen Genre dennoch teilweise treu bleibt. In bester Science Fiction-Manier führt uns der Roman an Board eines unbekannten Raumschiffs, das so manch Geheimnis birgt. 

Meine Rezension basiert auf dem ungekürzten Audible Original Hörbuch mit einer Laufzeit von 11:25 Stunden, gesprochen von Heiko Grauel. 

Flucht in die Falle

An Board eines der Bomber, der an der letzten Schlacht im Archeron-System teilnehmen, fliegt die Crew der Sheron ein riskantes Perihel-Manöver. Ein Himmelfahrtskommando, das ihnen fast das Leben kostet.  Denn ihr Plan schlägt fehl und statt den Krieg ein für alle Male zu beenden, treiben sie schwer beschädigt durchs All, bis ihre Instrumente etwas seltsames anzeigen. In Reichweite ihrer Sensoren befindet sich ein unbekanntes Artefakt, das erste, das die Menschheit je fand; – Ihre letzte Rettung? Ins innere des Raumschiffs zu gelangen, stellt keine Herausforderung dar. Die Crew scheint gerettet und von der Schiffs-KI willkommen geheißen. Doch wo ist die Crew des fremden Raumschiffs? 

Die Stimme des unbekannten Raumschiffs

Das Raumschiff, so groß wie der Erdenmond, befindet sich unter der Kontrolle einer uralten Schiffs-KI. Von den Erbauern findet die Crew keine Spur. Sechs Monate wird die Reise der Soldaten zurück in vertraute Gebiete mindestens dauern. Viel Zeit, um das fremde Artefakt zu untersuchen. Bald kommen erste Zweifel an der Vergangenheit des Schiffs auf: Auf welcher Mission befindet sich das Schiff? Wieso ist es verlassen? Und wieso hat es sie gerettet? Zu spät erkennen Sie, dass sie in großer Gefahr schweben…

Ein Team von Flachzangen

Doch nicht nur das Schiff wirft einige Rätsel auf. Auch die Gruppendynamik gerät zusehends außer Kontrolle. Die Crew rund um Protagonist Jeff ist sich selbst ein Feind. Insbesondere die Reibereien zwischen Jeff und Haudegen Mac sind teils der reinste Kindergarten. Major Irons als Kindergärtner erwachsener Soldaten macht dabei keine gute Figur. Überhaupt fragte ich mich schnell, wie jemand wie Jeff, ein sensibler und schüchterner Softie, der „nette Typ von nebenan“, es als Offizier in leitende Position geschafft haben soll. Mac dagegen ist der Typ fürs Grobe: Keine Schandtat und kein Spruch ist ihm zu blöd; auch das sind eher schlechte Voraussetzungen für den Dienst in wichtiger Mission. Dazwischen gibt es einige farblose Stereotypen: Joanne, die einzige Frau der Crew, die stets mit erhobenem Zeigefinger neben Jeff steht, während er von seinen Untergebenen gedisst wird, aber nie selbst aktiv wird. Ein nicht enden wollendes Drama purer Oberflächlichkeit. 

Wenn das Böse Böses tut, weil es halt böse ist…

Am meisten aber störte mich die sinnfreie Brutalität vieler Szenen, das Durchlaufen der eigenen blutigen „Hölle“ und die Leichtigkeit, mit der sich gestandene Soldaten in die Irre führen ließen. Was ich weder in Horrorfilmen noch in Romanen leiden mag, ist, wenn „das Böse“ (in welcher Form auch immer) schlichtweg böse ist, weil es halt böse ist, so geboren wurde oder einfach Spaß daran hat. Charaktereigenschaften sind für mich Resultat einer langen Entwicklung, die in einer Story dann auch nachvollziehbar geschildert werden sollte. Ein kurzer Rückblick am Ende macht aus flachen Charakteren keine starken Antagonisten. Dazu kommen unzählige grausame, aber sinnlose Tode, die wegen ihrer schieren Anzahl kaum noch Grauen zu erzeugen vermögen.  

Fazit: Die Hölle, wenn man weiß, wie Peterson sonst schreibt.

Das schwarze Schiff ist ein SciFi-Horrorstreifen voller Klischees und flacher Charaktere. Die Crew lernte ich schnell kennen, aber nie mögen. Die Reise durch das Innere des Raumschiffs ist überzeichnet brutal, ohne wirklich zu beängstigen. Mir wäre es umgekehrt lieber gewesen. Überflüssigerweise werden Hinweise zum hauptsächlichen Plot-Twist bereits zu Anfang so oft betont, dass die Entwirrung des Rätsels später niemanden mehr überraschen kann. 

Das Schwarze Schiff hat mir überhaupt nicht gefallen und ist nicht mit den anderen Romanen des Autors zu vergleichen! Schade. 


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Das schwarze Schiff Book Cover Das schwarze Schiff
Phillip P. Peterson
Horror SciFi
Indie
11.10.2018
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348 Seiten

Captain Jeff Austin und seine Crew stranden im interstellaren Leerraum, nachdem ihr Bomber bei einem Einsatz schwer beschädigt wurde.
Ihre letzte Hoffnung ist ein riesiges außerirdisches Raumschiff, das scheinbar verlassen zwischen den Sternen treibt. Sie bahnen sich einen Weg hinein. Doch dann wird die Befürchtung zur Gewissheit: Sie sind an Bord nicht allein und schon bald bedrohen unheimliche Wesen die Gestrandeten.
Es scheint nur einen Ausweg zu geben: Jeff macht sich mit den letzten Überlebenden auf den Weg zum weit entfernten Zentrum des Schiffes, um dem finsteren Geheimnis der Außerirdischen auf die Spur zu kommen.
Doch nichts kann sie auf das Grauen vorbereiten, das tief im Inneren des schwarzen Schiffes auf sie wartet.