Lesemonat Dezember 2016

[Mein Lesemonat] Dezember 2016

In meinem Lesemonat Dezember 2016 bin ich zum ersten Mal seit Jahren ohne Buch verreist. Nungut, in Zeiten der allmächtigen Smartphone-Technologie bedeuten diese Worte nicht viel. Tatsächlich habe ich aber durchgehalten. Über Weihnachten in der Heimat habe ich nichts gelesen, außer Speisekarten und Weihnachtsgedichte. Das war auch nicht nötig, denn ich hatte bereits vor dem Urlaub alle wichtigen Romane verschlungen, die ich mir vorgenommen hatte. So konnte ich Euch Mitte Dezember auch erstmals ankündigen, welche Beiträge in den nächsten zwei Wochen on gehen würden. Trotz meiner Bedenken, es würde die Spannung aus dem Blog nehmen, kam das bei Euch gut an. Vielleicht sollte ich das öfter erwägen. [Wie immer: Links zu Rezis, Cover zu Amazon]

Winterzauber

In den Dezember startete ich mit Silhouette von Justin Richards. Das Doctor Who-Weihnachtsspecial spielt im viktorianischen London. Doctor No. 12 und Clara sind dort auf der Suche nach außergewöhnlichen Energiespitzen. Wie in fast allen Episoden zu dieser Zeit treffen sie bei ihrem Abenteuer auf Madame Vastra, Jenny und Strax, die ungewöhnliche Morde aufklären. Alle Rätsel führen zum mysteriösen Frostjahrmarkt am Ufer der Themse. Silhouette liest sich tatsächlich wie eine Weihnachtsepisode von Doctor Who und steht der Serie in keinerster Weise nach. Für mich ein tolles Abenteuer, aber leider nur der zweitbeste Weihnachtsroman rund um den Doctor und seine Begleiterin. Platz 1 geht klar an Gary Russells Wunderschönes Chaos.

[Zur Rezi: Silhouette von Justin Richards]


In „So kalt wie Eis, so klar wie Glas“ von Oliver Schlick lernt Cora auf der Beerdigung ihrer Mutter ihren Großvater Jacob Dorneyser kennen, der in einem Dorf namens Rockenfeld eine Schneekugelwerkstatt hat. Da Cora nun allein ist, zieht sie zu einer Freundin ihres Großvaters, Elsa Uhlich, um dort ein neues Leben zu beginnen. Wie sehr sich Coras Leben durch die Schneekugeln ändern wird, ahnt sie nicht. So kalt wie Eis, so klar wie Glas ist ein modernes Märchen, das mich vor allem wegen der liebevoll gestalteten – teils chaotischen, teils nur verrückten – Charaktere und dem ganz eigenen Winterzauber schnell in seinen Bann gezogen hat. Für mich die (fast) perfekte Winterlektüre.

[Zur Rezi: So kalt wie Eis, so klar wie Glas von Oliver Schlick]


Zudem habe ich mir mal Gedanken gemacht, mit welchen Geschenken man Lesern eine Freude machen könnte. Meine Beiträge dazu gibt es hier: Individuell oder generell? Als Adventskalender habe ich zusätzlich die Artikel von Max Planck Forschung vorgestellt.


Britisch

Am 13. Dezember erschien der zweite Comicband zu Aaronovitchs Flüssen von London als Printversion: Night Witch.

Alle Infos:


Am 28. November erschien bereits der vierte Lockwood, dem ich seit Monaten entgegen gefiebert hatte. Die Wartezeit hat sich definitiv gelohnt. Jonathan Strouds Lockwood & Co. 4: Das Flammende Phantom ist ein kurzweiliger und super spannender Geisterkrimi – und erlöst vor allem vom riesig-fiesen Cliffhanger des dritten Bandes! Mir hat der Roman viel Spaß gemacht, er ist ein „echter Lockwood“ mit genau dem Flair und der Coolness der letzten Bände, aufgearbeitet mit vielen tollen altbekannten und neu dazustoßenden Charakteren. Leider hat er nicht den Socken ausziehenden WOW-Effekt des dritten Bandes.

(Singen als ob keiner hört. Tanzen als ob keiner guckt. – Schreiben als obs keiner liest? #freinachCasper *summ*)

[Zur Rezi: Lockwood 4 – Das Flammende Phantom]


In meiner „Was macht eigentlich?“-Kategorie, die sich bei mir in der News & Vorschau-Ecke versteckt, habe ich mal die neuste Entwicklung zu Jasper Ffordes achtem Teil der Thurday Next-Reihe zusammengetragen: Dark Reading Matter. Nachdem die Flüsse und Lockwood nun beide innerhalb eines Monats fortgeführt wurden, würde mir zum British-Fantasy-Höhenflug noch die Fortsetzung der Reihe rund um die Literaturagentin Thursday Next fehlen. Und tatsächlich: Es sieht so aus, als habe Jasper Fforde mit dem neuen Roman begonnen.

[Zur News: Jasper Fforde – Dark Reading Matter – Thursday Next 8]


Britisch & SciFi

Endlich hat auch die neue BBC America Serie zu Douglas Adams Dirk Gently-Reihe seinen Weg zu Netflix gefunden. Die Serie ist keine direkte Umsetzung der Romane, sondern orientiert sich nur am zu Grunde liegenden „holistischen“ Prinzip, dass alles mit allem verwoben ist. Ich fand die Serie klasse, wenn auch teils sehr verwirrend. Besonders gut gefiel mir, dass man keinen der Charaktere klar gut oder böse zuordnen kann. Sogar die Killerin ist nicht böse ansich, auch Todd ist kein „guter“ Mensch. Die Besetzung ist klasse. Leider waren die acht Folgen viel zu schnell vorbei. Ich freue mich auf die bereits mit 10 Folgen für 2017 angekündigte zweite Staffel.

[Worum geht´s bei Dirk Gently? – Serie] [Worum geht´s bei Dirk Gently? – Roman]


Science Fiction

Neben Dirk Gentlys britischem Wahnsinnstrip hat sich auch in der deutschen Sci-Fi-Szene Großes getan!
Phillip P. Peterson hat mit „Transport 3 – Todeszone“ einen guten Abschluss seiner Transporter-Trilogie veröffentlicht. Nach einem grandiosen ersten Teil und einem zweiten Teil, den ich am liebsten für alle Zeit vergessen würde, ging es in Transport 3: Todeszone erneut bergauf. Eine kluge Lösung für alle Konflikte der Transport-Bücher und eine clevere Wendung im Plot. Transport 3 war erneut überraschend stark.[Zur Rezi: Transport 3 – Todeszone]


Zuletzt erschien noch Lifeline 8 wie unendlich [News], der neuste Teil der Lifeline Text-Adventures. Zzt spiele ich wild drauf los, die Rezi folgt im Januar.


Mein Lesemonat Dezember 2016

Wie geht es nun weiter? Im Februar erscheint The Hanging Tree von Ben Aaronovitch endlich auf Deutsch. Mit Peterson, Aaronovitch und Stroud haben drei meiner liebsten Autoren im letzten Monat neue Bücher herausgebracht. Für mich heißt es also: Auf zu neuen Ufern. Denn bis meine Favoriten neue Bücher geschrieben habe, spüre ich hoffentlich so manchen Geheimtipp für Euch auf.

Ich wünsche Euch einen guten Rutsch ins Lesejahr 2017!

[Mein Rückblick aufs Lesejahr 2016 gibts am Dienstag!]