Mein Lesemonat Oktober 2016: Schocktober-Event
Happy Halloween, ihr Lieben!
Im Oktober habe ich mir endlich einige Stücke an Literatur vorgeknöpft, an die ich mich lange Zeit nicht so recht herangetraut habe. Leider gehöre ich nämlich zu den zartbesaiteten Persönchen, die im Allgemeinen einen großen Bogen um jeden Horrorthriller machen. Grusel mag ich, aber wehe es fließt Blut. Und so war meine Schocktober-Aktion im Blog eine nervenzerreißende Zeit, die eine völlig neue Erfahrung für mich barg.
Bei meiner Buchauswahl habe ich viel Wert auf abwechslungsreiche Horror-Literatur gelegt.
Schocktober: Die Bücher
Derek Landy: Demon Road 1 – Highway und Hölle
Der Oktober startete sachte mit Derek Landys Demon Road 1. Die neue Jugendbuch-Reihe vom Skulduggery-Pleasant-Autoren erschien im September und war für meine Britisch-Ecke im Blog ohnehin geplant. Umso passender, dass Landys neues Werk auf Horror statt Fantasy setzt. Wobei die Grenzen bei ihm ohnehin stets fließend sind. Demon Road ist actiongeladen, wie von Landy gewohnt. Die Chars sind klasse, der Roadtrip faszinierend. Leider bedient er sich vieler Klischeewesen, was ich schade fand.
Mark und Lydia Benecke: Aus der Dunkelkammer des Bösen
Da ich in den letzten Monaten mehr und mehr zu Sachbüchern gegriffen habe, wollte ich auf diesen Monat nicht darauf verzichten. Ein Sachbuch zum Thema Horror? Horror entsteht in der Psyche des Menschen. Ein düsteres Sachbuch zum Thema Psychologie sollte es also sein. Über die Abgründe der menschlichen Psyche. Meine Wahl fiel auf „Aus der Dunkelkammer des Bösen“ von Mark und Lydia Benecke. Mein Ziel war es, etwas über die Motive und Muster im Verhalten von Mördern zu erfahren und somit auch darüber, wie ein Protagonist in einem Horrorthriller gestrickt sein muss. (Schließlich ist bald NaNoWriMo.) Und Mark Benecke, als Deutschlands bekanntester Kriminalbiologe, schien mir eine gute Ergänzung zur psychologischen Komponente des Buches. Im Nachhinein interessierten mich aber fast ausschließlich Lydia Beneckes Parts im Buch.
Ivar Leon Menger: Darkside Park 1
Darkside Park – Staffel 1 hat mich aufgrund der vielen unbeantworteten Fragen am Ende sehr enttäuscht. Ich werde definitiv Staffel 2 im November weiterhören. Denn die Story, in Einzelepisoden von 45-60 Minuten verpackt, ist großartig. Gelesen von diversen bekannten Synchronstimmen ist Darkside Park eine klare Halloweenabend-Empfehlung. Wenn auch nichts für schwache Nerven.
Corpse Party
Apropos nichts für schwache Nerven: Wie gruselig kann ein 20 Jahre altes Spiel schon sein? Corpse Party ist eine dieser Visual Novels, die ich immer schon spielen wollte. Tatsächlich habe ich mich nie so recht rangetraut. Aus gutem Grund. Denn der Horror in Corpse Party ist absolut zeitlos. Wie bei einem alten Roman spielt Grafik und Gameplay hier keinerlei Rolle, es geht um die Story. So haben es die Autoren geschafft, eine sehr enge Bindung zwischen Leser und Figuren herzustellen, nur um diese dann genüsslich in unglaublich grausamen Taten dahinzuschnetzeln. Corpse Party hat mich wirklich tagelang verfolgt. Denn ich habe dieses Spiel mit jedem kleinsten Detail gehassliebt!
Grady Hendrix – Horrorstör
Danach musste leichte Unterhaltung her. Meine Wahl fiel auf Horrorstör von Grady Hendrix. Eine Nacht allein im Ikea shoppen – ein Traum. Wenn das Licht ausgeht – ein Albtraum. So das Prinzip des minimalistischen Horror-Thrillers. Unterm Strich fand ich hier etwas Besonderes: Ein Roman, der mit wenigen Mitteln, Motiven, Orten und Figuren einwandfrei funktioniert. Der Rohling eines Thrillers. Und er klappt. Mein Autorentipp für den NaNoWriMo.
Felix A. Münter – Arcadia
Arcadia von Felix A. Münter ist ein eiskalter Thriller. Im Ewigen Eis wurde ein Meteorit gefunden, welchen die Forschungsexpedition des Milliardärs Bailey nun erforschen soll. Mit an Board des Eisbrechers Nimrod ist Journalist Nigel White. Als das Basislager und der vor Ort anliegende Eisbrecher Arcadia auf ihre Funksprüche nicht reagieren, wird White klar: Etwas stimmt hier nicht. Arcadia von Felix A. Münter ist ein spannender Thriller mit schwarzweiß gezeichneten Charakteren.
Edward Lee – Innswich Horror
Innwich Horror von Edward Lee ist „sowas wie“ Lovecraft-Fanfiction, an die Lesegewohnheiten moderner Leser angepasst. Denn er hat erkannt: Um den heutigen Leser zu schockieren, braucht es mehr als stets lauernde Gefahr und verstecktes Grauen. Dementsprechend ist Innswich Horror ein abstoßendes, teils ekeliges Buch, was aber die Stimmung aus Lovecrafts Werken gut umsetzt. Wer lieber das Original liest, dem habe ich in meinem Beitrag „Gute Gründe, heute noch Lovecraft zu lesen“ einige Anreize geliefert.
Weitere Horror-Buchtipps
In meinen Schocktober Buchtipps verweise ich auf von mir bereits rezensierte Bücher, die thematisch gut in die Aktion gepasst hätten. Zuletzt möchte ich noch darauf hinweisen, dass Halloween (bereits erschienen!) ein neues Textadventure der von mir sehr gefeierten Lifeline-Reihe erscheint: Lifeline Flatline ist ein Survival-Horror-Textadventure für iOS und Android.
Meine Bücher im Schocktober 2016:
1. Derek Landy: Demon Road 1 – Highway und Hölle (AllAge-Britisch-Fantasy)
2. Mark und Lydia Benecke: Aus der Dunkelkammer des Bösen (Sachbuch True Crime)
3. Ivar Leon Menger: Darkside Park – Staffel 1 (Horror-Hörspiel in Episoden)
4. Corpse Party (Blutige Visual Novel für PsVita, iOS, PC)
5. Grady Henrix: Horrorstör (Unterhaltsam-knackiger Horror im Ikea)
6. Felix A. Münter: Arcadia (Eiskalter Thriller)
7. Edward Lee: Innswich Horror (Lovecraft-ähnliches Grauen)
+ Gute Gründe, auch heute noch Lovecraft zu lesen
+ Schocktober Buchtipps: Horror-Bücher, die ich bereits vorher las
+ News: Lifeline Flatline erscheint Halloween (Horror-Textadventure für iOS, Android)
Weitere Infos auf Amazon (bzw ps-store):
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